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Die Zukunft der Tiernahrung – Trends bei Tierfutter

Die Zukunft der Tiernahrung: Trends bei Tierfutter

Tierfutter sieht so aus, als hätte es sich seit Jahren nicht verändert. Es gibt nasse und trockene Futtermittel für Haustiere. Sie können zwischen den Geschmacksrichtungen Huhn, Rind und Fisch wählen. Aber dennoch bleibt Hundefutter Hundefutter und Katzenfutter Katzenfutter, richtig?

Die Wahrheit ist, dass sich in den letzten 10 oder 20 Jahren viel in diesem Bereich verändert hat. Zum Beispiel haben wir ein viel besseres Verständnis dafür, wie Ernährung und Adipositas zusammenhängen und wie Ernährung helfen kann, die Adipositas-Epidemie, die wir bei Haustieren beobachten, zu kontrollieren.

Heute sind drei Trends zu beobachten, wenn es um die Zukunft der Tiernahrung geht:

1) Spezifischere Versorgung mit Nährstoffen

Das meiste Tierfutter ist heute sehr ausgewogen. Die Hersteller haben die wesentlichen Nährstoffe und Nährstoffbedürfnisse im Griff. Vitamin D, Kalzium, Phosphor, die Mindestmengen dieser und anderer Nährstoffe sind bekannt. Für die meisten Nährstoffe haben wir auch ein Maximum. Wo wir uns noch verbessern müssen, ist das Finden des idealen Niveaus für jeden Nährstoff bei jedem Haustier.

Tierärzte, Tierernährungsexperten und diejenigen, die mit Tierfutterfirmen zusammenarbeiten, wissen, wie man die Gesundheit erhält. Zugleich suchen sie aber immer noch nach den besten Möglichkeiten, die Zusammensetzung der Tierfutter und somit die Gesundheit zu optimieren.

Dies gilt insbesondere, wenn es um die Ernährungsbedürfnisse alternder Haustiere geht. Es gibt keine Richtlinien, wie eine geriatrische Diät aussehen soll. Wir müssen mehr über die Muskelmasse wissen, was bedeutet, dass wir die Proteinzufuhr für bestimmte Tiere bewerten müssen. Wir müssen auch mehr Arbeit in die Verdaulichkeit stecken, und lernen, wie sich die Darmmuster eines Tieres mit zunehmendem Alter verändern.

2) Nachhaltigkeit und neue Proteinquellen

Im Moment sind Huhn, Fisch und Rindfleisch die wichtigsten Proteinquellen in kommerzieller Tiernahrung. Sie sind auch die wichtigsten Proteinquellen für den Menschen und die jeweiligen Populationen von Menschen und Haustieren nehmen schneller zu, als die Nahrungskette mithalten kann. In 50 Jahren wird sich der Proteinbedarf für die menschliche Bevölkerung gegenüber heute verdoppeln.

Glauben Sie, dass Menschen gemeinsam Opfer bringen werden, damit Hunde weiterhin so essen können, wie sie es jetzt tun? Wir wollen nicht um Ressourcen konkurrieren. Die Hersteller suchen jetzt nach alternativen Proteinquellen, damit wir in 20 oder 30 Jahren nicht an einen Ort kommen, wo wir zurückblicken und uns wünschen, etwas getan zu haben.

Zu diesen alternativen Quellen gehören vegetarische Proteine – wie Bohnen und Pilze – sowie bakterielle Quellen. Die Herausforderungen dabei sind die Bewertung der Sicherheit neuer Proteine sowie die Sicherstellung, dass alle notwendigen Aminosäuren für Haustiere bioverfügbar sind.

Darüber hinaus wird Insektenprotein – denken Sie an Grillen und Mehlwürmer – sehr ernst genommen als eine zukünftige Lösung für die Proteinverknappung. Sie sind großartige Proteinquellen. Die Hürde, die Tierfutterunternehmen nehmen müssen, ist die der Wahrnehmung. Wenn sie anfangen, Protein von einem Mehlwurm hinzuzufügen, werden die Verbraucher das als einen Schritt sehen, um die Hühnerkomponente wegzunehmen, nicht als einen Schritt zur Nachhaltigkeit.

3) Fokus auf Forschung und Fütterungsversuche

Das Barfen war in den letzten Jahren der letzte Schrei in der Ernährung der Haustiere. Die Befürworter vertreten die Meinung, dass die Fütterung von rohem Futter den Hunden glänzenderes Fell, gesündere Haut und mehr Energie verleiht. Und während anekdotische Beweise manchmal unterstützend sind, werden diese Vorteile noch nicht durch rigorose wissenschaftliche Studien untermauert.

In Bezug auf die Gesamternährung gibt es immer noch keine Beweise für die Wirksamkeit. Die Wissenschaft hat diese Daten noch nicht.

Das wird sich in naher Zukunft wahrscheinlich ändern. Es laufen langfristige, gut kontrollierte Fütterungsversuche, bei denen eine Gruppe von Hunden roh oder konventionell gefüttert wird.

Zusätzlich könnten einige neue Technologien nützlich sein, um die Auswirkungen dieser Ernährungsumstellung abzuschätzen. Hierzu zählt auch die „food-omics“, eine Forschungstechnik, die es ermöglicht, eine extrem große Anzahl von ernährungsbezogenen Messungen in sehr kurzer Zeit durchzuführen. In diesem Fall glauben Wissenschaftler, dass die Mikrobiom-Bewertung im Darm und im Stuhl zeigen kann, wie die Rohfütterung den Stoffwechsel des Hundes anders beeinflusst als die Nahrung, die gekocht wird.

Aber Rohkost ist nur einer von mehreren populären Ernährungstrends, für die noch wissenschaftliche Forschung nötig ist. Andere Ernährungstrends für Haustiere sind getreidefrei und kohlenhydratarm.

Wenn diese Trends ausgiebig wissenschaftlich untersucht wurden, werden Tierhalter eine Wahl bei der Fütterung ihrer Haustiere haben.